Joghurt stichfest selber machen | Naturjoghurt zu flüssig?

Selbst gemachter Joghurt ist ein Hochgenuss. Das gilt allerdings nur dann, wenn er auch über die richtige Konsistenz verfügt – cremig und stichfest zugleich soll er sein.

Ein häufiges Problem beim Joghurt selber machen ist, dass er zu flüssig wird. Er erinnert dann eher an dickflüssige Milch als an eine cremige Milchspeise.

Doch beachten Sie ein paar wichtige Regeln bei der Herstellung, erhalten Sie am Ende einen leckeren und vor allem festen Joghurt.

Auf den Fettgehalt der Milch achten

Möchten Sie selbst Joghurt herstellen, sollten Sie dazu Milch mit einem Fettgehalt von mindestens 3,5 % verwenden.

Der Fettgehalt hat einen erheblichen Einfluss auf die Konsistenz. Je fettarmer die Milch ist, desto flüssiger wird auch das Endergebnis. Die Frage, ob H- oder Frischmilch verwendet werden sollte, ist dabei weniger relevant.

Milchpulver zugeben

Auch durch die Verwendung von Milchpulver wird der Joghurt fester. Dabei gelten folgende Angaben: 1 Liter Milch mit 3,5 % Fettgehalt = 2 gehäufte Esslöffel Milchpulver.

Entscheiden Sie sich für eine Milch mit einem Fettgehalt von 1,5 %, sollte die Menge des Milchpulvers verdoppelt werden. Wer kein Pulver verwenden möchte, kann sich auch einen fertigen Joghurt aus der Kühltheke zur Hilfe nehmen.

Auch hier ist wieder auf einen erhöhten Fettgehalt zu achten. Am besten ist er ebenso hoch, wie bei der Milch. Das minimiert die Molke-Produktion, was ebenfalls zu einem festeren Ergebnis führt.

Ideal für die Joghurtkulturen ist ein Becher griechischer Joghurt. Dieser bringt einen hohen Fettgehalt und zahlreiche aktive Joghurtbakterien mit.

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Die richtige Temperatur ist ausschlaggebend

Ein optimales Dickmilchprodukt lässt sich nur durch die richtige Temperatur erzielen. Das ist essenziell für das Überleben der Joghurtbakterien. Bei der falschen Temperatur entsteht gar kein Joghurt oder nur sehr flüssiger.

Die optimale Temperatur liegt bei 42 °C bis 45 °C. Bei einer zu niedrigen Grad-Zahl werden die Bakterien träge und arbeiten zu langsam. Ist sie zu hoch, sterben die Bakterien ab. In einem Joghurtbereiter ist das Aufrechterhalten der Temperatur kein Problem. Das übernimmt die Maschine quasi von selbst.

Doch die Joghurtherstellung ohne Maschine funktioniert ebenfalls, dabei ist nur etwas mehr Kontrolle notwendig. Hier kommen die Gläser bei etwa 40 °C in den Backofen. Mit einem Thermometer wird die Temperatur dann engmaschig überprüft.

Keine Bewegung während der Fermentation

Egal ob mit oder ohne Maschine, die Joghurtbehälter dürfen während der Reifung nicht bewegt werden. Das würde die Joghurtkulturen stören, weil die Bakterien durch die Bewegung ihre Arbeit pausieren.

Achten Sie deshalb darauf, die Behälter während der Reifezeit (8 bis 12 Stunden) nicht zu bewegen. Auch hier sollten Sie nicht zu ungeduldig sein und dem Joghurt seine Zeit, die er zum Reifen benötigt unbedingt geben.

Wird sich nicht an die vorgeschriebene Zeit gehalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass am Ende ein flüssiges Produkt herauskommt.

Geschmackliche Zusätze erst vor dem Verzehr zufügen

Wenn Sie statt einem reinen Naturjoghurt einen Fruchtjoghurt herstellen möchten, sollte die Zugabe von Obst beziehungsweise Fruchtpüree erst ganz zum Schluss passieren.

Obst enthält Säure, was ein Festwerden unmöglich werden lässt. Am besten geben Sie es erst kurz vor dem Verzehr hinzu. Das bringt auch noch den Vorteil mit sich, dass das Obst schön frisch ist. So schmeckt die Milchspeise besonders gut.

Frückte auf Joghurt

Früchte sollten fest auf der Oberfläche des Joghurts liegen bleiben, wenn er schön stichfest ist.

Lässt sich zu flüssiger Joghurt noch retten?

Wenn das Missgeschick schon passiert ist, muss die Joghurtkultur keineswegs in den Müll wandern. In manchen Fällen lässt sich der Joghurt noch retten, zumindest einen Versuch ist es wert.

Zunächst einmal können Sie probieren, den Joghurt nachreifen zu lassen. Die Temperatur wird, wie im ersten Prozess bei 42 °C bis 45 °C eingestellt. Ändert sich dann nach ein paar weiteren Stunden Reifezeit allerdings auch nichts an der Konsistenz, ist nicht mehr viel zu machen.

Sie können es noch mit etwas zusätzlichem Milchpulver probieren. Drei bis vier Esslöffel pro Joghurtkultur reichen dabei aus. Auch die Zugabe von ein bis zwei Esslöffeln prebiotischen Inulins kann zu mehr Festigkeit führen.

Es sei aber darauf hingewiesen, dass derartige Zugaben, den Joghurt nicht wirklich stichfest, sondern nur etwas fester machen. Wenn das alles nichts hilft, können Sie den Joghurtansatz immer noch anderweitig nutzen. Es lässt sich ein leckeres Fruchtpüree daraus herstellen oder ein schmackhafter Trinkjoghurt.

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