Wasserkocher mit Essig entkalken (Anleitung) | Essigessenz

Kennen Sie das Problem? Nach geraumer Zeit lagert sich im Wasserkocher Kalk ab, der einen unschönen Belag bildet und sich nicht entfernen lässt. Diese Kalkablagerungen sind nicht gesundheitsschädlich, können allerdings den Geschmack verändern.

In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie erfolgreich Ihren Wasserkocher mit Essigsäure sauber machen, was Sie während der Anwendung beachten müssen und warum Verunreinigungen die Stromkosten unnötig in die Höhe treibt.

Was ist Essigsäure und woher kommt sie?

Die organische Verbindung mit der chemischen Strukturformel CH3COOH gehört zu den Carbonsäuren und ist eine der wichtigsten Säuren in unserem Leben. Die farblose, nach Essig riechende Flüssigkeit ist an einigen Stoffwechselprozessen unseres Körpers beteiligt. Verdünnt mit Wasser wird die Essigsäure zu Essig und zum Würzen und Konservieren eingesetzt.

Jöns Jakob Berzelius entdeckte die Zusammensetzung der Säure im Jahr 1814. Sie entsteht auf natürliche Art durch Gärung von Obst. Sie kann gezielt gewonnen werden und wird meist verwendet in Speiseessig. Viele Jahrhunderte lang wurde die Säure zum Desinfizieren benutzt, beispielsweise wurden die Pestmasken in der Epidemie in Essig getränkt.

In vielen Bereichen wird die mittelstarke bis schwache Säure eingesetzt. Einige Beispiele sind nachfolgend aufgelistet:

  • Lebensmittelindustrie: Verwendet wird sie als Geschmacksstoff und Säuerungsmittel, in Milchprodukten wie z.B. Mascarpone dient sie zum Verdicken.
  • Kosmetik: Essigsäure ist an der Herstellung von Peelings, Cremes und Seifen beteiligt.
  • Medizin: In der Kinderheilkunde wird die Säure für HNO-Krankheiten angewendet.
  • Fotografie: Zum Entwickeln analoger Fotos in speziellen Bädern.
  • Unkrautvernichtung: Für die Behandlung von Unkraut ist darauf zu achten, dass die Essigsäure nicht zu hoch konzentriert ist. Dies kann den Boden schädigen.

Wie entsteht Kalk im Teekessel?

Kalk finden Sie dort, wo Wasser fließt. Leben Sie in einem Gebiet mit hoher Wasserhärte, lagern sich umso schneller weiße Flecken im Pfeifkessel ab. Mit bloßem Auge ist er in der Flüssigkeit nicht erkennbar. Erst die unappetitlichen, schwimmenden Kalkplättchen und das pfeifende Geräusch beim Wasserkochen zeugen von seiner Existenz.

Je höher die Wassertemperatur ist, desto mehr Kalk wird aus dem Wasser abgeschieden und setzt sich im Heizbereich des Kochers ab. Leichtere Ablagerungen finden Sie an der Innenwand und dem Kalkfilter am Ausguss.

Verkalkungen vorbeugen können Sie mit speziellem Filtereinsatz und Osmose-Anlagen. Ist Ihnen dies zu aufwendig, sollten Sie Ihren Teekocher regelmäßig säubern und den Kalk mit Essigsäure oder Essigreiniger, beispielsweise von Surig oder Frosch, entfernen.

Der Teekessel verliert durch den Kalk an Lebenszeit und Bakterien lagern sich an den Kalkbröseln an. Vergessen Sie nicht auf den Filter beziehungsweise das Sieb am Ausguss. Dort sollte der Kalk entfernt werden, allenfalls verstopft der Kalkfilter und das kochend heiße Wasser schwappt über. Verbrühungen drohen.

Ein verkalkter Wasserkocher verbraucht mehr Strom. Warum? Die Kalkablagerungen an den Heizstäben und der Heizfläche verhindern ein schnelles Erhitzen des Wassers. Zusätzliche Energie wird benötigt, um die Flüssigkeit durch die Kalkschicht aufzuheizen. Das erhöht die Energiekosten.

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Wie können Sie Ihren Teekocher säubern?

Entkalken Sie Ihren Pfeifkessel von Zeit zu Zeit. Kalk ist ein Salz, daher ist eine starke Säure für seine Entfernung nötig. Nachdem Wasserkocher günstig in der Anschaffung sind, lohnen sich teure Heizgeräte-Entkalker nicht.

Omas Putztipps von damals gelten heute genauso: Reinigen lässt sich gut ohne Chemiekeulen.

Mit folgenden Hausmitteln erreichen Sie das gewünschte Ergebnis, ohne die Umwelt zu belasten:

Backpulver ist ein Wundermittel im Haushalt. Achten Sie darauf, dass Sie auf 1 Päckchen nicht mehr als 200 ml kaltes Wasser in den Kocher geben, da das Pulver beim Wasserkochen sprudelt.

Wasserkocher lassen sich gut mit Zitronensäure reinigen. Die in flüssig oder Pulverform erhältliche Säure ist ein Talent, was das Entkalken anbelangt. Das Pulver ist ergiebiger im Vergleich zur Flüssig-Variante.

Wichtig ist, dass die Zitronensäure nicht erhitzt wird, sonst reagiert der Kalk mit der Zitronensäure. Gebildet wird Kalzium-Citrat, das sich nicht mehr entfernen lässt und das Gerät ruiniert. Es ist das einzige erwähnte Hausmittel, das im kalten Wasser angewendet wird.

Tipps zum Entkalken mit Essig

Können Sie jeden Essig verwenden, um Ihren Kocher sauber zu bekommen? Egal, ob Tafelessig, Apfelessig, Obstessig, oder Essigessenz, Kalk lässt sich mit all diesen Sorten entfernen. Lediglich der hochwertige Balsamico-Essig ist zum Entkalken nicht geeignet. Womit ich entkalke, verrate ich Ihnen in der Anleitung weiter unten.

Wieviel Säure besitzt der Essig im Vergleich zu Essigessenz? Der Unterschied zwischen den beiden Sorten ist die Konsistenz. Haushaltsessig besteht zum Großteil aus Wasser und weist 5 % Säure auf, während Essigessenz einen Säureanteil von ca. 25 % enthält.

Deshalb sollte beim Entkalken mit Essigessenz sparsamer dosiert werden. Ist die Dosierung zu hoch, kann die Essigsäure den Wasserkocher beschädigen.

Des Reinigungsvorganges entsteht ein beißender Geruch, der die Schleimhäute reizen kann. Aus diesem Grund sollten sich beim Entkalken keine Kinder oder Haustiere in der Küche aufhalten und vorzugsweise das Fenster geöffnet werden. Tragen Sie Handschuhe und vermeiden Sie Kontakt mit den Augen.

Eine Anleitung zum Entkalken (mit Video)

Wie machen Sie den Wasserkocher sauber? Wie ist das richtige Verhältnis? Essigreiniger gibt es beispielsweise von Frosch oder Surig. Sie können ebenso Ihren Tafel- oder Apfelessig verwenden. Ich entkalke in Abständen von ungefähr 4 – 6 Wochen, fülle kaltes Wasser bis zum Kalkrand und füge 3 – 4 EL Tafelessig hinzu.

Essigessenz muss verdünnt werden, wobei Essig unverdünnt angewendet werden kann. Das Verhältnis Essigessenz zu Wasser ist 1:2. Verwenden Sie auf 1 Tasse Essigessenz etwa 2 Tassen Wasser. Geben Sie die Lösung in den Wasserkocher, bis die Kalkablagerungen bedeckt sind.

Die Essigmischung einmal aufkochen und das Gerät 15 – 30 Minuten stehen lassen. Nicht nur die Dosierung richtet sich nach dem Grad der Verkalkung, sondern ebenso die Einwirkzeit. Den Filtereinsatz, beziehungsweise das Sieb lege ich in die Lösung, wenn es sich entfernen lässt, und säubere es im Kocher. Achtung vor heißem Wasserdampf!

Hat sich der Kalk gelöst, leeren Sie die Lösung in das WC oder den Abfluss und spülen Sie den Kocher und Filter mehrmals mit Wasser. Der Wasserkocher ist wieder einsatzbereit.

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Fazit

Essig ist ein wirksames Mittel zum Entkalken und Reinigen. Es ist zwar weniger effektiv im Gegensatz zu Zitronensäure und günstiger im Vergleich zu Entkalkungslösungen bekannter Hersteller.

Ein Pluspunkt ist die Umweltverträglichkeit der Essigsäure. Sie ist ein Putz-Alleskönner und abhängig vom Material lässt sich vieles im Haushalt damit reinigen.

 

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