Wasserkocher mit Zitronensäure entkalken | Tipps Zitrone
In einem Wasserkocher lagert sich nach einer gewissen Zeit Kalk ab und bildet einen hartnäckigen, weißen Belag. Wollen Sie wissen, wie sich Ihr verkalktes Gerät effektiv reinigen lässt, wie viel Zitronensäure Sie verwenden sollten und worauf Sie beim Entkalken achten müssen?
Was ist Zitronensäure und woher kommt sie?
Zitronensäure ist eine farblose, wasserlösliche, organische Verbindung, die den Carbonsäuren angehört und die chemische Strukturformel C6H8O7 aufweist. Der Apotheker und Chemiker Carl Wilhelm Scheele isolierte die Fruchtsäure im Jahr 1784 aus Zitronensaft.
Die Säure steckt in vielen Früchten wie Äpfeln, Beeren sowie Pilzen und Tannenhölzern. Heutzutage wird sie industriell durch Fermentation – meist aus Zuckerrüben – gewonnen.
Kalk im Wasserkocher und seine Folgen
Wo Wasser fließt, folgen Kalkflecken. Der mit bloßem Auge nicht erkennbare Kalk scheidet sich bei hoher Wasserhärte aus dem Wasser ab. Die Menge des Kalks steigt, je höher die Wassertemperatur ist und lagert sich bevorzugt im Heizbereich des Geräts ab. Gewöhnlich finden Sie leichtere Kalkablagerungen an der Innenwand und am Ausguss. Wer regelmäßig entkalkt, wird noch lange eine Freude an dem Haushaltsgerät haben.
Die Kalkbrösel im Wasserkocher oder Pfeifkessel sehen nicht nur unansehnlich aus, auch Bakterien lagern sich gerne an den Kalkkrümeln an und vermehren sich. Diese Bakterienkolonien landen in Ihrem Trinkbecher und können zu Krankheiten führen.
Warum verbraucht ein verkalkter Wasserkocher mehr Strom? Die Kalkablagerungen an der Heizfläche und den Heizstäben des Geräts verhindern, dass sich das Wasser schnell erhitzt. Daher wird zusätzlich Energie benötigt, um das Wasser durch die dicke Kalkschicht zum Kochen zu bringen. Das erhöht die Stromkosten.
Womit entkalken Sie Ihre Geräte effektiv?
Je kalkhaltiger das Wasser in Ihrer Region ist, desto öfter sollte der Wasserkocher oder Teekessel gereinigt werden. Kalk ist ein Salz und hat er sich erst abgelagert, ist eine starke Säure zur Entfernung notwendig.
Aufgrund des geringen Anschaffungswertes eines Wasserkochers sind Hausmittel den teuren Heißgeräte-Entkalkern vorzuziehen. Hierzu eignen sich insbesondere Folgende:
- Essig und Essigessenz
- Natron
- Backpulver
- Zitrone und Zitronensäure
- Cola
- Aspirin
- Gebissreiniger
Reinigen mit der ökologischen Zitronensäure
Im Wasserkocher wird Wasser erhitzt, das dem Körper zugeführt wird. Aus diesem Grund sollte das Gerät nicht mit handelsüblichem Kalkreiniger und Entkalker gesäubert werden, trotz anschließenden gründlichen Spülgangs.
Reine Zitronensäure ist flüssig und als Pulver erhältlich. Zu finden ist sie in Drogerien, in der Back- oder Putzmittelabteilung in Supermärkten und im Internet. Eine gewaschene und in Scheiben geschnittene, beziehungsweise der Saft einer gepressten (Bio-)Zitrone bewirkt ebenso gute Reinigungsresultate. Um auf Verpackungsmüll zu verzichten, greifen Sie am besten zur praktischen Pulverform. Das Pulver ist ergiebiger im Gegensatz zur flüssigen Form.
Idealerweise tragen Sie Handschuhe während der Anwendung und vermeiden Hautkontakt, sowie Kontakt mit den Augen. Im Vergleich zu Essig und Essigessenz hinterlässt Zitronensäure keinen unangenehmen Geruch und ist wirksamer in der Reinigung. Die Gummidichtungen bleiben verschont, was die Essigsäure nicht garantieren kann. Bei hoher Dosierung und langer Einwirkzeit können einige Geräteteile beschädigt werden.
Möchten Sie gerne auf handelsübliche Reiniger und Chemiebomben verzichten, ist die Zitrone ein gutes Mittel zum Entkalken. Selbst hergestellte Produkte wie Allzweckreiniger, Geschirrspülpulver und Klarspüler aus dem Pulver oder Zitronensaft sind umweltbewusste Alternativen. Achtung: Emaille und Marmor eignen sich nicht für eine Behandlung, denn die Säure greift die Oberflächen an.
Ob Teekessel, Waschbecken, Spüle, Abfluss, WC, Duschkopf, Wasserhahn, auch Pfannen und Töpfe lassen sich mit Zitronensaft reinigen. Zum Backen und Konservieren von Marmeladen kann sie ebenso verwendet werden. Wäsche verliert ihren Grauschleier und erstrahlt in alter Frische. In der Waschmaschine eignet sich der Einsatz jedoch nicht, da in der Maschine das Pulver erhitzt wird.
Richtige Dosierung und Anleitung zum Entkalken
Füllen Sie einen Liter kaltes oder lauwarmes Wasser in den Wasserkocher. Geben Sie 1 – 2 Esslöffel Zitronensäure, oder den Saft einer Zitrone hinzu und verrühren Sie die Lösung mit dem Löffel, damit sich das Pulver auflöst. Nicht mehr als 3 Esslöffel Zitronensäure auf einen Liter Wasser verwenden! Ist die Säure zu stark dosiert, kann sie Kunststoffteile angreifen und das Haushaltsgerät unbrauchbar machen.
Wichtig ist, dass Sie das Gemisch nicht erhitzen. Das Aufkochen bewirkt eine chemische Reaktion des Kalks mit der Zitronensäure, wobei Kalzium-Citrat entsteht. Dieses härtet so stark aus, dass es sich nicht mehr entfernen lässt und Sie das Gerät entsorgen müssen.
Lassen Sie das Gemisch 20 – 30 Minuten stehen. Die Einwirkzeit richtet sich nach dem Grad der Ablagerungen. Stellen Sie erhebliche Verunreinigungen fest, verlängert sich die Einwirkzeit. Lässt sich der Filtereinsatz, Kalkfilter, beziehungsweise das Sieb entfernen, säubern Sie es im Wassergemisch, indem Sie es in den Teekocher legen. Lassen Sie die Lösung nur wenige Stunden im Gerät und verringern Sie die Konzentration.
Hat sich der gesamte Kalk gelöst, schütten Sie die Lösung in den Abfluss oder das WC für eine zusätzliche Reinigung und spülen den Wasserkocher und Filter mehrmals mit klarem Wasser. Das Gerät ist wieder einsatzfähig.
Video: Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure
In dieser Videoanleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Haushaltsgerät wieder glänzen lassen und warum ein verunreinigter Wasserkocher ein Stromfresser ist.
Fazit: Zitronensäure ist definitiv ein wirksames Mittel zum Entkalken
Es ist effektiver im Vergleich zu Essig und Backpulver und günstiger im Gegensatz zu Entkalkungslösungen namhafter Hersteller. Wenngleich das Wasser im Wasserkocher mit den oben erwähnten Hausmitteln erhitzt werden muss, um eine optimale Entkalkung zu erreichen, dürfen Sie Zitronensäure nicht erhitzen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Umweltverträglichkeit des Pulvers und Zitronensaftes. Es ist ergiebig und vielfältig einsetzbar. Abhängig vom Material kann vieles im Haushalt mit dem Pulver, beziehungsweise einer Zitrone gereinigt werden.